Osteopathie Muenchen Chronische Schmerzen durch Fehlhaltung

Osteopathie – Hilfe bei chronischen Schmerzen verursacht durch Fehlhaltung oder Fehlstellung

Marion Osteopathie Blog

Kennen Sie das auch? Wieder schmerzt der untere Rücken bei jeder Bewegung oder der Nacken ist so steif, dass es bis in den Schädel zieht oder Sie gar tagelang Kopfschmerzen haben? Wachen Sie bereits mit Schmerzen auf? Fast ein Drittel aller Menschen leiden an chronischen oder immer wiederkehrenden Schmerzen. Zahlreiche Patienten erfahren trotz unterschiedlicher Therapien keine dauerhafte Erleichterung ihrer Beschwerden.

Ich als Osteopathin in München bin überzeugt, dass vielen Menschen geholfen werden kann.

Osteopathie - Muenchen - Fehlhaltung - Schmerzen

 

Die Osteopathie bietet eine gute Alternative als ganzheitliche Therapiemethode. Der geschulte Osteopath betrachtet nicht nur die schmerzenden Stellen im Körper, sondern die gesamte Statik (Haltung) des Menschen. Diese Herangehensweise erlaubt es ihm, ursächliche Probleme zu erkennen und zu verstehen. Abhängig von den Befunden in all den unterschiedlichen Körperbereichen, die mit einem Problem zu tun haben, wird ein Therapieplan aufgestellt.

Im Anschluss behandelt der Osteopath die betroffenen Körperbereiche und gibt dem Patienten oft stabilisierende Übungen für zu Hause mit. Doch nicht jeder Mensch mit Schmerzen findet seinen Weg in eine osteopathische Praxis. Aus diesem Grund möchte ich hier einige Schlüsselfaktoren erklären, die Menschen mit Schmerzen helfen sollen, ihre eigenen Beschwerden besser zu verstehen und mit gezielten Übungen selbst zu behandeln.

 

 

Wichtige Körperbereiche, die Einfluss auf die Haltung des Menschen haben

Im Folgenden möchte ich wichtige Zusammenhänge zwischen den einzelnen Körperbereichen besser verständlich machen, erklären, wie sich Fehlstellungen oder Fehlhaltungen auf andere Körperbereiche auswirken können und ein allgemeines Verständnis schulen. Sehr verbreitete Beschwerden sind Rücken,- Nacken- oder Kopfschmerzen, die bei zahlreichen Menschen sogar chronisch sind. Viele haben Therapien hinter sich, bei denen immer nur der schmerzende Bereich behandelt wurde. Oft haben sich Beschwerden dadurch nur kurzfristig gebessert, aber der langfristige Therapieerfolg blieb aus.

In unserem Buch „Osteopathie für Zuhause“ wollen mein Kollege Dr. Torsten Pfitzer und ich eben diesen Menschen eine Unterstützung bieten, die durch Übungen selbst ihre Beschwerden bessern wollen. Also schauen wir uns erst einmal die wichtigsten Zusammenhänge an.

Das Becken als wichtigster Faktor für Rückenschmerzen

Viele Menschen haben einen Beckenschiefstand. Dieser äußert sich durch eine Kippung der Osteopathie München - Becken schmerzenBeckenschaufel, was meist zu einer Beinlängendifferenz führt.

Dieses Ungleichgewicht der Beinlänge zwingt den Körper, allen voran die Wirbelsäule, in eine kompensatorische (ausgleichende) Haltung. Das wiederum hat Auswirkungen auf die Statik des gesamten Körpers, was sich in Problemen und Schmerzen an der Wirbelsäule oder im Iliosacralgelenk zeigen kann. Folgen sind zum Beispiel Rückenschmerzen oder Probleme mit dem Ischiasnerv. Aber auch Kopf-, Nacken- oder Schulterschmerzen finden häufig ihre Ursache hier. Ein anatomisch kürzeres oder längeres Bein kann ebenso ein stärkeres Ungleichgewicht im Körper und der Wirbelsäule auslösen.

Auch Knieschmerzen haben ihren Ursprung meist im Beckenschiefstand oder einer Fußfehlstellungen wie Platt- und Senkfüßen, die durch eine Absenkung des Fußgewölbes charakterisiert sind. Beides kann im Kniegelenk eine Fehlstellung oder Fehlbelastung erzeugen, wie beispielsweise erhöhten Druck auf die Menisken oder eine Überdehnung der Kreuzbänder sowie eine Reizung der Muskelansätze.

Die Wirbelsäule

Osteopathie München - Rücken schmerzen - SkolioseUnter dem Thema Becken habe ich bereits beschrieben, dass die Wirbelsäule unterschiedliche Beinlängen ausgleichen muss. Das ist leicht zu verstehen, stellt man sich das Becken mit dem Kreuzbein als Basis vor. Ist die Basis schräg, entsteht das klassische Muster einer Skoliose (S-Form der Wirbelsäule) in unterschiedlich starken Ausprägungen. Viele Menschen wachsen seit ihrer Kindheit in diese Fehlstellung hinein, allen voran diejenigen, die ein anatomisch längeres oder kürzeres Bein aufweisen. Probleme zeigen sich aber oft erst im Alter, wenn der Körper diese Fehlstellung nicht mehr schmerzfrei ausgleichen kann. Gründe dafür können sein, dass sich die ansetzenden Muskeln chronisch verkürzen, die Bandscheiben austrocknen oder ein Bandscheibenvorfall besteht. Durch die S-Form der Wirbelsäule resultiert ein Ungleichgewicht der ansetzenden Muskeln, die meist je nach Krümmung auf einer Seite mehr Spannung aufweisen. Schmerzen werden dadurch oft einseitig in den unterschiedlichen Wirbelabschnitten wahrgenommen.

Weiterhin möchte ich das Hohlkreuz erwähnen, das eine antrainierte Fehlhaltung ist und nicht, wie allseits geglaubt wird, eine Fehlstellung des Körpers. Das Resultat sind Schmerzen und Bewegungseinschränkungen im unteren Rücken. Mit dem richtigem Training kann man diese Fehlhaltung bis ins hohe Alter verbessern und somit Problemen an den Bandscheiben und Nervenausgängen am unteren Rücken vorbeugen und Schmerzen lindern.

 

Genauso wie das Hohlkreuz kann die Halswirbelsäule eine zu starke Krümmung nach vorne einnehmen. Eine schlechte Haltung begünstigt dies zusätzlich, ebenso wie das Zusammensinken in der Brustwirbelsäule und das damit verbundene Hochziehen oder Nach-vorne-Fallen der Schultern. Häufig finden wir dieses Problem bei Menschen, die eine sitzende Tätigkeit ausüben, wie beispielsweise die Arbeit am Computer. Dadurch können die zu versorgenden Nerven des Arms und der Hand beeinflusst werden und so unter anderem das Carpaltunnel-Syndrom oder Schmerzen neben den Schulterblättern oder am Brustmuskel entstehen. Hinzu kommt, dass Muskeln, die durch Fehlhaltung einer Dauerbelastung ausgesetzt sind, mit der Zeit chronisch verkürzen und dadurch Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verursachen.

 

Der Kopf

Da das Gehirn, umspült von der Gehirnflüssigkeit, über die Wirbelsäule und die austretenden Nerven mit dem gesamten Körper verbunden ist, kann man leicht nachvollziehen, dass Spannungen an den Schädelfaszien und Knochennähten großen Einfluss in den verschiedensten Bereichen haben können.

Osteopathie München - Kopfschmerzen

Fehlspannungen in diesem System bestehen oft seit der Kindheit und sind sehr oft ursächlich für Fehlstellungen im Körper. Sie wirken über das Kreuzbein auf das Becken und so auf die Beine bis zu den Füßen. Dadurch beeinflussen sie jeden Nerv, der die Wirbelsäule verlässt, und führen so zu dem oben aufgeführten Ungleichgewicht in der Wirbelsäulenmuskulatur, zu Fehlstellungen in der Wirbelsäule selbst sowie in den Schultern bis zu den Fingern.

Interessant ist auch, dass schon viele Babys mit Fehlspannungen an den Hirnhäuten und Blockaden der Schädelknochen geboren werden. Diese entstehen oft durch die Lage im Mutterleib, Probleme der Mutter in der Schwangerschaft oder gar durch die Geburt selbst.

Nicht umsonst ist die Kinderosteopathie in den letzten Jahren immer populärer geworden. Durch eine frühe Therapie des Babys kann man diese Fehlspannungen an den Hirnhäuten und dem Schädel lösen und somit vielen Fehlstellungen vorbeugen, in die das Kind sonst hineinwachsen würde,.

Nicht vergessen darf man den Kiefer mit dem Kaumuskel (Masseter), dem stärksten Muskel im Körper. Besteht dort ein Ungleichgewicht, kommt es dazu, dass der Unter- und Oberkiefer nicht richtig aufeinanderbeißen, wodurch Schmerzen in den Kaumuskeln sowie dem Kiefergelenk entstehen können. Weiterhin kann dieser Fehlbiss Spannungen bis in die Hirnhäute und so in den gesamten Körper übertragen.

Dies erklärt auch, warum sich Schmerzen überall im Körper durch eine Behandlung im Kiefer oder durch eine Knirsch- bzw. Beißschiene bessern können.

Ein Fehlbiss kann nach Zahnoperationen, durch Implantate, einen anatomisch zu engem Kiefer, zu kurze oder zu lange Zähne, aber auch durch Zähneknirschen oder -pressen zustande kommen.

 

Hilfe zur Selbsthilfe mit Osteopathie

Cover Buch - Osteopathie für Zuhause

Copyright – Nils Schwarz

Ich hoffe, dass ich einen kleinen Überblick geben konnte, wie Schmerzen durch Fehlstellungen und Fehlhaltung entstehen können.  Jeder kann selbst aktiv werden und mit gezielten Übungen seine Beschwerden lindern und sein Wohlbefinden erhöhen.

In unserem Buch „Osteopathie für zu Hause“, gibt es für die unterschiedlichen Körperbereiche einfache Übungen, die problemlos selbstständig ausgeführt werden können. Wir haben uns viel Mühe gegeben, die komplexen Verbindungen im Körper aufzuzeigen, um eine ganzheitlichere Herangehensweise zu vermitteln.

Das Buch ist so aufgebaut, dass im ersten Teil die Grundlagen der Osteopathie sowie die verschiedenen Behandlungstechniken erklärt werden.

Der Hauptteil ist nach den einzelnen Körperbereichen gegliedert. Zu jeder Übungsreihe gibt es einen Test, um herauszufinden, ob der Körperbereich überhaupt behandlungsbedürftig ist und wenn ja, welche Körperseite betroffen ist. Am Ende erfolgt der Nachtest.

Im folgenden Abschnitt würde ich gerne eine Übung aus unserem Buch vorstellen.

Ich habe mich für eine einfache Übung für den unteren Rücken entschieden, da diese ein gutes Beispiel darstellt, wie man Muskel und Faszien effektiv dehnen kann, um die Beweglichkeit zu erhöhen und Schmerzen zu lindern.

Osteopathie-Übung-Für-Zuhause-0186

Copyright – Nils Schwarz

Osteopathie-Übung-Für-Zuhause-0183

Copyright – Nils Schwarz

 

Wirbelsäule in Seitwärtsneigung ausgleichen

Muskel-Längen-Test des Lendenmuskels (Quadratus Lumborum)

  1. Stellen Sie sich frontal vor einen Spiegel, in dem Sie sich ganz sehen können. Machen Sie eine Neigung mit dem Oberkörper nach rechts, indem Sie mit Ihrer rechten Hand den seitlichen Oberschenkel bis zum Knie hinunterfahren. Achten Sie darauf, dass Sie weder nach vorne noch nach hinten ausweichen, sondern genau in der Seitneigung bleiben.

Kommen Sie nach oben zurück und neigen Sie sich auf die linke Seite.

Eine normale Länge hat der Muskel, wenn man beidseits problemlos bis zum seitlichen Knie kommt.

  1. Bewerten und notieren Sie sich, auf welcher Seite Sie gegebenenfalls nicht so weit kommen und ob Sie ein Ziehen oder Schmerz verspüren.

Übung 1: Seitwärtsneigung verbessern

Technik: Fasziendehnung

  1. Setzen Sie sich im Schneidersitz auf eine Gymnastikmatte. Ist es Ihnen nicht möglich im Schneidersitz zu sitzen, dann stellen Sie die Beine angewinkelt vor sich auf oder setzen Sie sich auf einen Stuhl. Beugen Sie den Oberkörper zu der Seite, an der Sie im Test mit der Hand nicht so weit hinunterkamen. Halten Sie das Gesäß am Boden beziehungsweise der Sitzfläche.
  2. Den Arm der anderen Seite strecken Sie über den Kopf und nehmen ihn mit in die Seitneigung. Die Hand der Seite, zu der Sie sich beugen, stellen sie so weit vom Körper entfernt am Boden auf, dass Sie maximal weit in die Dehnung kommen, aber die Hand als Stütze dient.
  3. Starten Sie mit kleinen, rhythmischen Wipp-Bewegungen, indem Sie über den oberen Arm weiter in die Dehnung ziehen und wieder zurück federn. Achten Sie darauf, dass Sie nicht zu weit in die Aufrichtung zurückkommen, sondern immer am Bewegungsende der Seitneigung arbeiten. Das Wippen ist sehr klein und kontinuierlich. Mit dem Gesäß schieben Sie Richtung Boden, damit es sich nicht hebt. Arbeiten Sie so für mindestens 1,5 Minuten.

Hatten Sie auch ein Ziehen auf der anderen Seite verspürt, behandeln Sie nun diese wie oben in Punkt 1 bis 3 beschrieben.

Wiederholungen: 1-mal

Osteopathie-Übung-Für-Zuhause-0073

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Osteopathie-Übung-Für-Zuhause-0071_1

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Nachtest:

Wiederholen Sie den Test im Stehen erneut und bewerten Sie, ob sich die Bewegung in der Seitneigung ausgeglichen hat. Hat sich nichts oder kaum etwas verändert, nehmen Sie die Übung in Ihren persönlichen Übungsplan auf. Auch bei einer positiven Veränderung können Sie die Übung für einen nachhaltigen Erfolg trotzdem in Ihren Übungsplan aufnehmen, wenn die Übung Ihnen guttut.

Fazit

Jeder kann seine Beschwerden durch gezielte Übungen lindern. Der erste Schritt ist zu verstehen, welche Körperbereiche trainiert werden müssen, um die richtigen Übungen für die individuellen Problembereiche zu finden.  Danach können diese mit einem effektiven Training zuhause gedehnt, gekräftigt und stabilisiert werden. Mit diesem Wissen, hat es jeder selbst in der Hand, seine Schmerzen zu lindern und sein Wohlbefinden und seine Gesundheit zu verbessern.

 

Portrait Marion Lechner - Osteopathin München

Copyright – Nils Schwarz

 

 

 

Vita – Osteopathie München – Marion Lechner

Marion Lechner, geboren in München

Osteopathin, Heilpraktikerin, Dozentin, Autorin und Pilatestrainerin

Ganzheitliche Behandlung von Erwachsenen, Kindern, Babys, und Schwangeren in meiner Praxis für Osteopathie und Naturheilkunde in der Hörwarthstr. 11 in München Schwabing

www.osteopathie-lechner.de

 

 

 

Buch-Tipp

Dr.Torsten PfitzerMarion Lechner

Osteopathie für zu Hause

Beschwerden und Schmerzen in Nacken, Rücken und Gelenken effektiv selbst behandeln. Mit Übungen zur craniosacralen Osteopathie